Verkehrs - AG Braunschweig (BSVAG)

Neuer Stadtbahnbetriebsbahnhof
Berichterstattung von Dipl.-Päd. Martin Ortner

Auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs entsteht seit September 2007 der neue Betriebsbahnhof der Braunschweiger Verkehrs-AG. Der neue Betriebsbahnhof wird den im Jahr 1943 bezogenen Standort „Altewiek“ ersetzen, da er heutigen Anforderungen z.B. im Hinblick auf Platzbedarf nicht mehr entspricht . Am Standort des alten Bahnhofs sollen Wohnungen errichtet werden. Der neue Bahnhof entsteht auf einer Fläche von 70.000 m² und besitzt ca. 4.100 m Gleislänge und 32 Weichen. Er wird neben der Abstellhalle für 45 Stadtbahnwagen auch über ein Werkstätten- und Betriebsgebäude verfügen. Die Baukosten sind mit 40 Millionen Euro veranschlagt.


Ansicht des neuen Stadtbahnbetriebsbahnhofs der BSVAG

Die Zu- und Abfahrt zum neuen Betriebsbahnhof erfolgt auf eigenem Gleiskörper durch eine 600 m lange doppelgleisige Neubaustrecke, welche als Rasengleis parallel zur Straße „Am Hauptgüterbahnhof“ ausgeführt ist. Direkt vor dem Betriebsbahnhof wird eine Haltestelle eingerichtet, welche jedoch nicht im Linienbetrieb eingehalten werden wird.


Grundrissplan des neuen Stadtbahnbetriebsbahnhofs

Beschreibung der einzelnen Bauobjekten :

Die Abstellhalle (1) ist an beiden Enden offen ausgeführt und bietet somit eine Durchfahrtsmöglichkeit. Mit ihrer 210 m Länge und 45 m Breite bietet sie auf ihren 10 parallelen Gleisen Platz für insgesamt 45 Stadtbahnwagen. Die Abstellanlage wird durch zwei Gleisharfen erschlossen, wobei aus Gründen des Schallschutzes der Anrainer Teile der Weichen eingehaust werden. Da im Falle einer Erweiterung des Liniennetzes auch ein erhöhter Wagenbedarf erforderlich ist, kann die Abstellhalle zum Betriebsgebäude hin erweitert werden (Erweiterungsfläche 1.1).


Vorderansicht der Abstellhalle (mit Erweiterungsmöglichkeit)

Der Werkstättenbereich erstreckt sich auf eine Fläche von 2.200 m². Das Werkstättengebäude (2) besitzt sieben Fahrzeugarbeitsstände, welche über Arbeitsgruben und –bühnen verfügen, wodurch alle Arbeiten an den Fahrzeugen durchgeführt werden können. Um die Lackierungsarbeiten unter optimalen Arbeits- und Umweltschutzbestimmungen durchführen zu können, wurde ein Bereich der Werkstättenhalle als Lackierung eingerichtet.


Querschnitt durch das Werkstättengebäude
Die Außenreinigung der Wagen erfolgt in einer eigenen Waschhalle (3). Zur Instandsetzung von Wagenkomponenten im Zuge der Hauptrevisionen oder einer Unfallreparatur sind im Werkstättengebäude Detailwerkstätten vorhanden. Diese gliedern sich in eine Tischlerei, Schweißerei, Spenglerei, Elektronikwerkstätte und Elektrowerkstätte. Weiters sind Werkstätten zur Instandsetzung von Motoren, Getrieben sowie Drehgestellen und mechanischen Komponenten eingerichtet. Auch Einrichtungen zum Gleis- und Fahrleitungsbau bzw. deren Instandsetzung werden in der neuen Werkstätte Platz finden.

Ansicht des Werkstättengebäudes

Neben dem Werkstättengebäude und der Abstellhalle wird auch ein Gleichrichter-unterwerk, ein Entsorgungslager sowie ein Kfz-Abstellplatz errichtet. Im neuen Betriebsgebäude (4) sind die Leitstelle der Verkehrs-AG, Büroräume der Verwaltung, Dienst- und Sozialräume für den Fahrdienst sowie ein Bistro für die bediensteten mit eigene Terrasse untergebracht. Des weiteren werden auch die Fahrschule, die Abrechnungsstelle, der Betriebsrat sowie die Bahnhofsverwaltung

in das Gebäude umziehen. Es soll dadurch eine stärkere Verknüpfung zwischen dem Fahrbetrieb und der Verwaltung entstehen.


Seitenansicht des Betriebsgebäudes

Quellen

•  Homepage der BSVAG (http://www.braunschweiger-verkehrs-ag.de/)

•  Peine Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 27.September 2007

•  STRASSENBAHN MAGAZIN, Ausgaben 01.2007 und 12.2007

Dipl.-Päd. Martin Ortner
Jänner 2008